Als Eindringkörper wird beim Brinellverfahren eine geschliffene Kugel
aus gehärtetem Stahl verwendet. Zur Prüfung härterer Werkstoffe
(HB>300) wird eine Kugel aus Sinterhartstoff benutzt. Der Durchmesser
der Kugel (D = 1... 10 mm) richtet sich nach der Dicke der Probe und der
Härte des Werkstoffsund kann aus Tabellen entnommen werden.
Nachdem die Kugel eine bestimmte Zeit in die ebene Oberfläche eingedrückt
wurde, wird das Werkstück entlastet, und der entstandene Abdruck wird
als Mittelwert auf 1/100 mm genau ausgemessen.
Die Belastungs-Zeit, richtet sich nach dem zu untersuchenden Werkstoff. Bei
Metallen wird 10 Sekunden, bei Nichtmetallen 30 Sekunden lang belastet. Der
Eindrucksdurchmesser sollte zwischen 0,2 und 0,6 mm liegen.
Aus der Prüfkraft F, dem Kugeldurchmesser D und dem mittleren Durchmesser
d des Abdrucks im Werkstück läßt sich nachfolgender Formel
die Brinellhärte ermitteln.
HB = F/A = 0,102*F/ADer Faktor 0,102 ist ein Umrechnungsfaktor und wurde mit der Krafteinheit Newtoneingeführt. In der Praxis wird die Brinell-Härte jedoch nicht errechnet, sondern aus Tafeln abgelesen.
Aus der Brinell Härte läßt sich über einen Faktor (3,4) näherungsweise die Zugfestigkeit (Rm) für dieses Material berechnen.
Die Härteprüfung nach Brinell eignet sich in erster Linie für weiche metallische Werkstoffe. Besonders bei inhomogenen Werkstoffen wie Grauguss und Gusseisen mit Kugelgrahit ist dieses Verfahren zu empfehlen. Aufgrund des großen Kugeldurchmessers bleibt nach der Härteprüfung auf der Oberfläche ein deutlich zu erkennender Eindruck erhalten.
Zulässiger Meßbereich:
1 - 350 HB (Brinell-Härte)
Hier können sie Messgeräte
zur Härtemessung nach Brinell finden.
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