Modellherstellung

Ist eine Konstruktionszeichnung fertig erstellt, so kann daraus abgeleitet die Modelleinrichtung gebaut werden.

Diese Einrichtung besteht je nach Geometrie des Gussteils im wesentlichen aus folgenden Teilen:
Blauer Ball Modellhälfte Oberkasten
Blauer Ball Modellhälfte Unterkasten
Blauer Ball Kernbüchse oder Kernkasten (können auch mehrere sein)

Das Material, aus dem die Modelleinrichtung gebaut wird, ist sowohlabhängig vom Formverfahren als auch von der Seriengrösse.

Werden nur Einzelteile benötigt, die im Handformverfahren hergestellt werden, besteht die Einrichtung entweder aus Holz oder oftmals auch ausPolysterol.
Bei der Herstellung von Polysterolmodellen wird so gearbeitet, dassdas Modell der späteren Kontur des Gussteils entspricht. Somit entfälltder Bau einer Kernbüchse. Das Modell wird im Kaltharzverfahren eingeformt und nach der Formaushärtung abgeflammt. Dies ist nicht unbedingt notwendig, da beim Gießprozess das Modellmaterial ebenfalls durch die thermische Belastung schmilzt, bzw. größtenteils verdampft. Verdampfendeshalb, weil Polysterol ein aufgeschäumtes Material ist und bis zu98 % aus Luft besteht.
In diesem Falle wird dann pro Abguss ein Modell benötigt.
Eine aus Holz gebaute Modelleinrichtung muss den Anforderungen entsprechen, die im folgenden erklärt werden und kann mehrfach eingesetzt werden.

Wird die Modelleinrichtung zur Serienherstellung von Gussteilen gebraucht, so besteht sie entweder aus

Blauer Ball Holz
Blauer Ball Holz mit Kunststoff überzogen
Blauer Ball Aluminium
Blauer Ball Aluminium mit Kunststoff überzogen
Blauer Ball Metall
Blauer Ball Metall, oberflächengehärtet

Die höchste Haltbarkeit haben oberflächengehärtete Metallmodelle, die vor allem zur Herstellung von Gussteilen in Großserien, z.B.für die Automobilbranche, verwendet werden.
Aber auch Einrichtungen, die aus Holz oder Aluminium mit Kunststoffüberzug hergestellt werden, haben eine hohe Standzeit.
Je nach Belastung der Oberfläche durch das Formverfahren können hier bis zu 100000 Abformungen mit der Einrichtung gemacht werden.
 

Die Modelleinrichtungen haben sehr enge Maßtoleranzen, die ineiner Norm festgehalten sind. Je nach Anforderung an das Gussteil gibtes hier verschiedene Güteklassen, die das zu bauende Maß definieren.

Außerdem muss beim Bau einer Modelleinrichtung das Schwindmaß berücksichtigt werden, da das flüssige Eisen bei der Erstarrung schwindet. Das heißt, flüssiges Eisen hat  ein größeres Volumen als erstarrtes.
Abhängig vom Gusswerkstoff muss die Einrichtung größergebaut werden, beim Grauguss z.B. um 1,25 %, bei Aluminium um 2,0 %.
Des weiteren sind beim Bau einer Modelleinrichtung Eigenspannungen,die bei der Erstarrung des flüssigen Eisens entstehen, zu berücksichtigen.
Gerade bei Übergängen von dickwandigen Flächen zum dünnwandigen entstehen durch die verschiedenen Abkühlgeschwindigkeiten enorme Zug- und Druckspannungen.
Besonders gravierend sind diese Spannungen, je größer dieDimension eines Gussteils ist. So werden z. B. die Modelle für meterlangeMaschinenbetten gewölbt gebaut und eingeformt, damit die Maschinenbettenaus Guss nach der Erstarrung gerade sind.

Wie oben erwähnt besteht eine Modelleinrichtung aus mehreren Teilen. Das im folgenden erklärte bezieht sich auf eine Modelleinrichtung,die im Maschinengeformten Nassgussverfahren  eingesetzt wird.

Um mit einer Formanlage eine fertige Form herstellen zu können, braucht man zwei Modellhälften, die auf einer definierten Platte montiert sind.
Die Teilung des Modells ist abhängig von der Geometrie des Gussteils und wird so gelegt, dass sich die günstigste Variante für dieFertigung ergibt, d.h. die Kosten für eine Modelleinrichtung richtensich nach der Fertigung, nicht nach den günstigsten Modellkosten.
Diese beiden Modellhälften sind so konzipiert, dass keine Hinterschneidungen vorhanden sind, da man das Modell sonst nicht ausformen könnte.
Hinterschneidungen und das Innenleben eines Gussteils werden durchKerne gebildet.

Für die Kerne werden dann die Kernbüchsen benötigt, die normalerweise aus dem gleichen Material wie das Modell hergestellt werden.
Eine Kernbüchse kann auf verschiedene Arten gebaut werden.
Für einfache Kerne und kleine Stückzahlen reicht ein einfacherSchüttkernkasten. Hier wird der ausgehärtete Kern einfach durchDrehen der Kernbüchse um 180 ° ausgeschalt.
Haben die Kerne eine komplizierte Geometrie, so kann eine Kernbüchse zwei- , drei- oder auch vierteilig sein. Außerdem kann man Losteile einbauen, die später am fertigen Kern gezogen werden.
Und es gibt die Möglichkeit, Ziehteile einzusetzen, die überpneumatische oder hydraulische Zylinder gezogen werden, bevor der Kernaus der Büchse entnommen werden.

Die Verwendung der Modellhälften und der Kernbüchse werden in den Prozessen Formen und Kernfertigung vorgestellt.
 

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